FLÜCHTLINGE IN EUROPA: WAS DEN UNTERSCHIED MACHT

Die Flüchtlingskrise dauert an und Europa steht vor einer Zerreißprobe. Doch was wird aus denen, die eine offene Tür gefunden haben? Ein paar Eindrücke von Familien und Pfarrgemeinden in Italien, die Flüchtlinge aufgenommen haben.
Alessandra Stoppa

Als 19-Jähriger hat sich Adel von Tunesien aus mit einem Boot auf den Weg gemacht. Am 3. April 2011. Er war damals in der 12. Klasse und verließ sein Land mitten in den Wirren der tunesischen Revolution auf der Suche nach einem besseren Leben. „Diese Sehnsucht haben wir alle und sie breitet sich aus wie ein Virus.“ Keiner denkt an die Gefahren, alle sehen nur „das Blau des Meeres“. „Es war das erste Mal, dass ich von zu Hause weggegangen bin“, sagt Adel. Seine Mutter wollte ihn nicht gehen lassen und weinte beim Abschied. Als er dann noch einmal nach Hause zurückkehren musste, weil man ihm alles Geld gestohlen hatte, änderte sich das. An jenem Tag hatte es ein Schiffsunglück gegeben, und sie deutete es als gutes Zeichen, dass ihr Sohn zurückkam. „Gott ist mit dir!“, sagte sie ihm. Nachdem Adel die Überfahrt nach Italien geschafft hatte, war er zunächst drei Wochen auf Lampedusa und dann im Auffanglager in Mineo bei Catania. Von dort ging es weiter nach Ragusa, wo er sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hielt, mal als Maurer, mal als Steinmetz. Auf der Suche nach Arbeit kam er schließlich nach Mailand. Dort hat er ein paar Monate lang auf der Straße gelebt, bevor er zu Roberto und Angela kam. Als sie ihm ein Zimmer zeigten und sagten: „Das ist jetzt deins“, verschlug es ihm die Sprache. „Es ist wirklich sehr hart, auf der Straße zu leben!“, sagt er.

Das Schönste. Roberto und Angela sind eine von vielen Familien, die sich bereiterklärt haben, Flüchtlinge in ihr Haus aufzunehmen. Sie hatten gehört, dass einer der jungen Männer, die zur Armenspeisung der Caritas kamen, unter einer Unterführung schlief. „Aber sie aufzunehmen, kann nicht die Lösung sein“, meinen sie – obwohl sie seit Jahren ihr Haus für Fremde öffnen. Roberto ist Wirtschaftswissenschaftler und kennt die Zahlen. Er weiß, dass auf der anderen Seite des Mittelmeeres 289 Millionen Menschen unter katastrophalen Bedingungen leben. 100 Millionen davon sind unter 14 Jahren. „Im Jahr 2023 werden wir hier zahlenmäßig noch ungefähr gleich viele sein, aber dort werden es 436 Millionen sein“, sagt er. „Darum ist es keine Lösung, sie aufzunehmen. Aber es geht auch nicht darum, eine Lösung zu finden, sondern auf diese konkrete Situation zu antworten, die alles so verändert hat, dass nichts mehr ist wie zuvor. Wie Julián Carrón dem Corriere della Sera gesagt hat: „Es geht hier nicht nur um einen Notfall. Es handelt sich um eine epochale Veränderung. Und unsere Antwort kann nicht praktisches, organisatorisches Handeln sein. Es braucht eine kulturelle Veränderung, einen Mentalitätswandel. Wir sind gerufen, den Schmerz der anderen mit zu leben. Wir sind zur Umkehr gerufen“ 

Evelyn und Peter, Kongo, mit Freunden aus Monza (Mailand).

Vielleicht auch zu einer neuen Jugendlichkeit, wie man sie bei Roberto und seiner Frau spürt, die schon seit Beginn ihrer Ehe Fremde aufnehmen. „Das Hundertfache für einen Teller Suppe“, nennen sie es. Roberto hatte mit 14 ein paar Zeilen gelesen, die Raoul Follereau 1955 geschrieben hat: „Es wird wie damals sein: ein armer Mensch, sicher ein einsamer Mensch … vielleicht ein Flüchtling, einer der 15 Millionen mit einem UN-Pass, die niemand haben will und die in dieser Wüste umherirren, die die Welt geworden ist. Wenn Christus morgen an eure Türe klopft, werdet ihr Ihn erkennen?“ Diese Worte haben Roberto seither nicht mehr losgelassen. „Ich frage mich bei jedem: Ist das nicht vielleicht der Herr, der zu mir kommt? Das Aufnehmen beginnt immer damit, dass jemand an deine Tür klopft.“

An ihre Tür hat Adel geklopft, der eines Tages vor einer Kirche eine Frau ansprach: „Entschuldigen Sie, ich will kein Geld und kein Essen, ich brauche jemanden zum Reden.“ „Ich konnte einfach nicht mehr ...“, sagt er heute. Die Frau ging mit ihm zur Caritas, und nun lebt er schon seit drei Jahren bei dem Ehepaar Zucchetti. „Das Schönste im Leben ist für mich die Mutter“, sagt er. „Und jetzt hat Gott mir sogar zwei geschenkt.“ Angela und seine Mutter Beya. Als er ihr am Telefon sagte, dass er eine Familie gefunden habe, hat sie aus Dankbarkeit ein Zicklein gekauft, um es einer noch ärmeren Familie zu schenken. „Diese Dankbarkeit gegenüber Gott verbindet uns“, sagt Roberto. „Das hilft einem, den Horizont nicht aus den Augen zu verlieren und den anderen als das zu sehen, was er ist.“

Und wer ist Adel für sie? „Ein Sohn, den uns Gott gegeben hat. Der Herr hat uns gesagt: ‚Es gibt da jemanden, der mir sehr wichtig ist. Könnt ihr euch um ihn kümmern?‘ Er hat uns ein Geschenk gemacht. Das ist der Grund, weshalb man jemanden aufnimmt. Es geht nicht darum, ein Problem zu lösen, sondern um die Frage: Was hat das mit mir zu tun? Eine Begegnung von Mensch zu Mensch.“ Die Bedenken, die viele haben, einen Fremden in ihr Leben zu lassen, zerstreut er ohne große Umschweife: „Es ist ganz einfach: Man braucht ein Bett und einen Platz am Tisch. Das Aufnehmen Fremder erleichtert sogar das Leben, weil es einen von allem Unnützen frei macht. Von uns wird erwartet, ein Geschenk anzunehmen, nicht 40.000 Menschen unterzubringen. Was für eine Neuheit kommt ins Leben, wenn so jemand ins Haus kommt! Aber es ist nicht so, dass man jemanden aufnehmen muss“, präzisiert er. „Es ist ein caritativer Akt uns selbst gegenüber.“ 

Mpaly e Jaya del Mali mit Carmen Cainelli.

Der Dank an das Meer. In Savona war unter den ersten Flüchtlingen, die über Lampedusa aus Libyen kamen, Adama, ein 19-Jähriger aus der Elfenbeinküste, der ein hervorragender Hundertmeter-Läufer ist. Bei einem Abendessen mit ehrenamtlichen Helfern traf er Caterina. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern, ein 15-jähriger Sohn und eine Tochter, die schon außer Haus ist. Ein Bett war also frei. Im Rahmen des Projektes der Caritas „Ein Flüchtling in meinem Haus“ kam Adama zu Caterina Perata und ihrer Familie in ein zweistöckiges Bauernhaus. Inzwischen lebt er zwar mit zwei anderen Freunden in einer Wohnung und arbeitet stundenweise in einer Bäckerei. Aber er besucht die Familie Perata oft, isst am Wochenende bei ihnen und gemeinsam skypen sie mit seiner Familie in der Heimat. „Für uns ist das ein besonderes Privileg“, sagt Caterina, eine temperamentvolle Frau, der jede Sentimentalität fremd ist. „Ein Gast ist ein Geschenk. Er lässt einen das, was geschieht, besser verstehen und die Welt tiefer erkennen. Und man wächst daran. All die Ängste und Sorgen rücken an den rechten Fleck. Wir kreisen irgendwie immer um uns selbst ... Aber seit ich ihn kenne, kann ich über mich selbst lachen.“

Adama hat sechs Tage und sechs Nächte auf einem Boot mit 150 anderen Menschen verbracht. Mit zwei Litern Trinkwasser, da die Reise eigentlich nur 24 Stunden dauern sollte. Doch davon hat er bei den Peratas nur einmal erzählt. „Es ist schrecklich auf dem Meer. Alles dunkel. Man betet zu Gott und sonst nichts.“ Als er zum ersten Mal ein Flugzeug besteigen sollte, sagte Caterina ihm: „Adama, wenn du da oben bist, schau auf das Meer herunter und verfluche es.“ „Nein“, erwiderte er, „ich werde ihm danken, dass es mich nicht geschluckt hat.“ Für Caterina hat das Aufnehmen Fremder nur einen Haken: „Danach ist alles anders. Man sieht in jedem dieser Gesichter ‚seinen‘ Jungen. Aber sie erlösen uns aus unserer individualistischen Kultur und unserer Gleichgültigkeit.“ Die zeigt sich allerdings mehr in Worten und Stammtischreden. Denn wenn die Flüchtlinge im Dorf Oliven ernten oder die Straße fegen, bringen die Bewohner ihnen etwas zu essen. „Man muss die Dinge mit Leben füllen“, sagt Caterina. „Man muss etwas sehen, das sich bewegt. Eine Person.“ Sonst überwiegen Distanz und das Gefühl der Ohnmacht.

Von uns wird erwartet, ein Geschenk anzunehmen, nicht 40.000 Menschen unterzubringen.

„Ich habe es nicht länger ausgehalten, all das Gerede über Immigranten zu hören und was die Politik tun sollte oder nicht. Was meine Frau und ich getan haben, ist nichts Heroisches, sondern etwas ganz Normales, dass uns sehr viel Freude bereitet hat.“ Die Kinder von Gianni und Carmen Cainelli aus Volano im Trentino sind erwachsen und außer Haus. Sie haben nur ein Einkommen und ihr Bankkonto ist häufig überzogen. („Aber die Vorsehung hat uns immer geholfen.“) Beide waren schon immer ehrenamtlich engagiert. Letztes Jahr haben sie Mpaly und kurz darauf seinen Freund Jaya aufgenommen. Die beiden jungen Männer stammen aus Mali und waren nach ihrer Flucht durch die Sahara zuerst in Libyen in Gefangenschaft geraten, bevor sie nach Italien kamen. Heute arbeiten sie, spielen Fußball und haben eine Wohnung im Dorf gemietet. Was den Unterschied macht, ist, ob man eine offene Tür findet oder nicht. Und dass jemand diese Tür aufmacht. „Ihre Anwesenheit bereichert einen“, sagt Gianni. „Sie verändert die Worte, die Gespräche, die Zeiten, die Gesten.“

Das Stahlwerk und weitere Herausforderungen. Nach und nach entdeckt man, dass diejenigen, die von weit her gekommen sind, nicht etwa Nike-Turnschuhe oder mehr Komfort brauchen, sondern ein Gesicht, das sie liebt. „Wenn ich abends manchmal gestresst nach Hause kam, suchten sie meinen Blick noch mehr, nur um ein Lächeln zu erhaschen. Nur das wollten sie“, erzählt Lucia Patrone. Auf Vermittlung der Caritas hat die Rechtsanwältin vor anderthalb Jahren Dagoly und Maliki aufgenommen. Ihr Mann Francesco und sie hatten zwei kleine Töchter und nahmen die beiden für sechs Monate bei sich auf. Dazu mussten sie das Arbeitszimmer und einen Schrank ausräumen und zwei neue Betten kaufen. „Sicher bedeutete das ein gewisses Opfer, aber es war sehr schön“, sagt Lucia, „denn …“ Sie denkt einen Augenblick nach. „Jeder Tag war eine Entdeckung. Dieses Sich-Öffnen ist schön.“ Vor kurzem hat sie eine dritte Tochter bekommen. „Die beiden Jungs habe ich zwar nicht geboren, aber sie sind auch meine Kinder. Das merkt man spätestens, wenn man sich von der Arbeit beurlauben lässt, um einen von ihnen zur Gastroskopie zu begleiten.“ Auch weiterhin kommen sie fast jeden Sonntag zu Besuch, außerdem an Weihnachten und an den Feiertagen. Dagoly ist Wachmann, Maliki arbeitet für einen Stahlhersteller.

Viele Diözesen und Pfarrgemeinden in ganz Italien haben ihre Türen geöffnet. „Wir haben viele Probleme, das ist wahr“, sagt der Erzbischof von Tarent, Filippo Santoro. „Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung, das Stahlwerk ... Aber Christus aufzunehmen ist unsere Stärke. Wir können die Herausforderungen, die sich stellen, nicht außen vor lassen. Denn durch sie spricht der Herr zu uns. So hilft Er uns, wieder neu anzufangen und in unserem Glauben zu wachsen. Das sehe ich bei mir wie bei meinen Leuten.“ Gemeinsam haben sie das leerstehende Kloster, das die Unbeschuhten Karmelitinnen der Diözese vermacht hatten, für Flüchtlinge hergerichtet. Und direkt hinter dem Bischofssitz wird ein alter Palazzo renoviert – für Obdachlose.

Ein Schiff der griechischen Küstenwache hilft Migranten in der Nähe der Insel Lesbos, 21. September 2015. ©REUTERS/Yannis Behrakis - RTS254L

„Unsere Kirche hat eine offene Tür zur Straße und wer eintritt, soll sich zu Hause fühlen.“ Don Carlo D’Antoni lebt das vor, seit er vor 30 Jahren zwei junge vietnamesische Bootsflüchtlinge traf. Er ist Pfarrer in einem Vorort von Syrakus. In dem Komplex aus Kirche, Pfarramt und Pfarrhaus beherbergt er Menschen aus Sri-Lanka, Libyen, Eritrea, dem Irak und Syrien. Manchmal drei Tage, manchmal drei Monate lang oder auch drei Jahre. In den „heißesten“ Zeiten waren es bis zu 130 Personen: zunächst nur junge Männer, dann zunehmend auch Familien, schwangere Frauen und viele Kinder.

Früher landeten die Flüchtlinge an der Küste, irrten herum und fanden durch Mundpropaganda zu ihm. Mittlerweile bringt die Küstenwache die Migranten von den Häfen direkt in die Auffanglager. Daher kommen seit einiger Zeit nur noch „Rückkehrer“ hierher. Junge Menschen aus den Ländern südlich der Sahara, die auf der Suche nach Arbeit durch Italien gezogen sind, vergeblich auf eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung gewartet haben und irgendwann auf der Straße gelandet sind. Von denen beherbergt Don Carlo derzeit zehn. Sie arbeiten auf den Feldern, ernten Tomaten, Erdbeeren, Bohnen. „Mehr noch als die Behörden sind es die Menschen, die diese Leute aufnehmen sollten. Darum beherberge ich sie, auch auf die Gefahr hin, dass einige meiner Gläubigen Anstoß nehmen. Ihre Anwesenheit verstört. Nicht Rassismus, sondern die Gleichgültigkeit frisst uns auf. Es ist leicht, gerührt zu sein über das Foto des toten Aylan am Strand oder etwas zu spenden, wenn es irgendwo eine Katastrophe gibt. Aber das hier ist Normalität. Da muss man dranbleiben, zumindest als Grundhaltung.“ Er selbst vermisst die Leute, wenn sie nicht da sind. „Dann fühle ich mich unwohl, schließlich ist das meine Familie.“


Wie kann man helfen?
Für ein neues Zuhause im eigenen Land.
Vier Projekte, um bleiben zu können.
Benefizaktion 2015/2016 für Flüchtlinge in Nah- und Mittelost.
Jeder Mensch wünscht sich ein besseres Leben - schöner, glücklicher, sicherer. Vor allem diejenigen, die verfolgt,
verarmt und ihrer Würde beraubt sind.
Helfen wir ihnen dort, wo sie leben. Irakische und syrische Flüchtlinge bauen nahe ihrer Heimat ein neues Zuhause für sich auf.
Helfen Sie bei der Finanzierung von vier Initiativen der Betroffenen selbst:
Spendenkonto:
Support International e.V.
Volksbank Freiburg
IBAN DE32 6809 0000 0003 5025 11
Support International e.V.


Das Geheimnis ihres Herzens. Nicht alle können jemanden aufnehmen. Trotzdem kann das Anteilnehmen an dem, was man vor Augen hat, das Leben verändern und einen wachsen lassen. „Das Erste ist, dass man die unmittelbare Betroffenheit nicht wegschiebt, sondern zulässt. Was mich dazu erzieht, ist die Caritativa“, sagt Paola Mariani. Sie ist 56 Jahre alt und Lehrerin. Vor drei Jahren folgte sie einem Aufruf des Banco di solidarietà und stand plötzlich in einem Hotel in Monza 40 erwartungsvollen Gesichtern gegenüber. Sie wollte genauer wissen, wen sie da vor sich hatte. Daraus ist eine Freundschaft entstanden, mit Omu und Mohamed, Evelyn und Peter. Omu hatte kurz nach ihrer Ankunft eine Tochter zur Welt gebracht, die einen schweren Herzfehler hatte. Paola und andere begleiteten sie und Mohamed ein ganzes Jahr lang bei allem, sowohl im Krankenhaus wie auch außerhalb. Als die Kleine starb, sagte der Imam von Bergamo bei der Beerdigung zu den Helfern: „Unsere Gemeinschaft dankt euch, denn ihr wart immer für sie da, ohne etwas dafür zu erwarten.“ Omu und ihr Mann haben noch ein zweites Kind, Cassim. Als sie ins Boot gestiegen waren, hatten sie ihn im Gedränge einem Bekannten auf den Arm gegeben, der es aber nicht mehr aufs Boot schaffte – und damit auch Cassim nicht. „Wir haben ihn nun endlich ausfindig machen können und hoffen, dass wir ihn herholen können“, berichtet Paola. „Auch dank der Hilfe einer Psychiaterin. Die kannten wir gar nicht, aber sie hat sich die Geschichte zu Herzen gehen lassen. Wenn auch nur ein einzelner mit dem richtigen Blick etwas tut, dann verändert das alles.“



Evelyn kam gemeinsam mit Peter, mit dem sie mittlerweile verheiratet ist, aus dem Kongo. Sie war schwanger und hatte viel durchgemacht. Heute haben die beiden zwei Töchter. „Wir haben die ganze Zeit über das Leben mit ihnen geteilt, ohne einen bestimmten Plan, einfach von Tag zu Tag“, sagt Paola. „Wir wollten nicht die Probleme lösen, sondern gemeinsam auf Dinge antworten, die wir uns nie hätten vorstellen können.“ Es rüttelt sie immer wieder auf, wenn sie sieht wie Evelyn lebt und lernt. Alles verändert sich, wenn man sich geliebt weiß. „Bei ihnen sieht man das ganz deutlich. Aber gleichzeitig fällt es einem so schwer, das bei sich selbst, seinem Mann, seinen Kindern zu sehen. Doch genau darin besteht das Hundertfache: Geliebt zu werden verändert einen selbst und andere.“ Bei seiner Reise in die USA kürzlich hat Papst Franziskus wieder von den Flüchtlingen gesprochen: „Nehmt sie auf ohne Angst“, sagte er. „Bietet Ihnen die Wärme der Liebe Christi, dann werdet ihr das Geheimnis ihrer Herzen entschlüsseln.“