Dikasterium für die Laien. Der Brief von Carrón an die Fraternität

Der Präsident von CL informiert die Mitglieder und Freunde der Bewegung über die unternommenen und zukünftigen Schritte zur Umsetzung des an die Vereinigungen und Bewegungen der Gläubigen gerichteten Dekrets.
Julián Carrón

Liebe Freunde,

wie ihr wisst, habe ich nach der Veröffentlichung des Allgemeinen Dekrets des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben über die Ausübung von Leitung in internationalen Vereinigungen von Gläubigen dem Präfekten des Dikasteriums, Kardinal Farrell, sofort unsere volle Bereitschaft mitgeteilt, dieser Bitte nachzukommen. Ich möchte
euch daher über die in dieser Richtung bisher unternommenen und noch geplanten Schritte informieren.

In den letzten Wochen hat der Exekutivausschuss der Fraternität gemeinsam mit einer Reihe von juristischen Fachleuten intensive Überlegungen angestellt im Bezug auf die Regelungen, die notwendig sind, um die Dauer der Mandate im zentralen Leitungsgremium der Fraternität festzulegen, sowie die Modalitäten der Mitwirkung bei der Ernennung der Mitglieder der zentralen Diakonie und des Präsidenten. Von vorneherein wollten wir die einzelnen Schritte dieser Arbeit mit dem Dikasterium abstimmen. Aus diesem Grund hat Roberto Fontolan, der Leiter des Internationalen Zentrums von CL und gleichzeitig Mitglied des Dikasteriums ist, vor einigen Tagen Kardinal Farrell
getroffen.

Bei diesem Gespräch, das sehr herzlich verlief, wurden einige Aspekte der neuen Vorschriften eingehend erörtert, der zeitliche Ablauf dieses Prozesses, der alle Laienvereinigungen betrifft, besprochen und die große Bedeutung der Versammlung betont, die das Dikasterium für den 16. September 2021 einberufen hat und zu der Vertreter aller
Bewegungen, Vereinigungen und neuen Gemeinschaften eingeladen sind.

Um das Dekret konkret umzusetzen, haben wir nun vorgesehen, die weiteren Schritte bei der kommenden Sitzung der zentralen Diakonie, die für Ende August geplant ist, zu besprechen. Die Versammlung am 16. September wird uns dann die Möglichkeit geben, unsere Arbeitshypothese zu überprüfen und sie im Austausch mit dem Dikasterium weiterzuentwickeln. Im Lichte dessen, was sich dabei ergeben wird, wollen wir anschließend den Prozess beginnen, der zur neuen Besetzung der zentralen Diakonie und zur Neuwahl des Präsidenten führen wird, in den jeder von uns, direkt oder indirekt, einbezogen wird.

Um uns dieser Situation zu stellen, in die uns die Kirche ruft, ist nichts wichtiger, als uns der Natur unserer wahren Bedürfnisse bewusst zu werden. Ein solch klares Bewusstsein unserer selbst wird uns deutlich machen, was wir zum Leben brauchen. So werden wir auch erkennen, bei wem wir heute die Gnade des Charismas aufleuchten sehen, jene Anziehungskraft, die uns für die Begegnung eingenommen und unser Leben bis in die Wurzeln hinein verändert hat. Je mehr wir der Anziehungskraft folgen, durch die der Geist des Herrn uns heute anzieht (und uns die angemessenen Gründe und den notwendigen Enthusiasmus schenkt, um weiterhin unsere Zugehörigkeit zur Bewegung zu leben, die so entscheidend ist für unsere Zugehörigkeit zu Christus in der Kirche), umso leichter werden wir erkennen, wer uns in der neuen Phase, die sich vor uns auftut, leiten kann.

Helfen wir einander, der tiefen Bedeutung dieser Angelegenheit nicht auszuweichen, indem wir uns gegenseitig unterstützen, vor allem im Gebet und in der Treue zur Arbeit im Seminar der Gemeinschaft, die wir persönlich und in unseren Gruppen leisten. Ich schlage auch vor, das Buch Spuren christlicher Erfahrung in der Geschichte nochmals zu lesen, mit dem wir im letzten Jahr angefangen haben uns zu beschäftigen. Darin wird die Methode beschrieben,
durch die Gott sich in der Geschichte kundtut (wie man es angefangen von Johannes und Andreas bis hin zu unserem Charisma sieht) und die so entscheidend ist, um sich der neuen Situation wirklich zu stellen.

Mit all der Zuneigung, deren ich fähig bin, euer

Don Julián Carrón