Grußwort von Don Julián Carrón an die Organisatoren und Teilnehmer des Meetings 2012
Liebe Freunde,
was für einen Trost empfand ich heute früh, als ich – die rührende eigenhändig verfasste Botschaft des Papstes las und dabei an jeden von euch, die ihr euch tatkräftig beim Meeting einsetzt, dachte! Benedikt XVI. drückte wiederum seine Zärtlichkeit uns gegenüber aus: er verwies uns auf die Hauptsache, auf die es unseren Blick zu richten gilt. Nur dadurch können wir vermeiden, in dieser betriebsamen Woche die Orientierung zu verlieren: Wir sind „für das Unendliche“ geschaffen. Ihr findet in diesen Worten die Zuneigung und das Licht, die Euch Kraft für diese Tage geben.
Was für eine grenzenlose Dankbarkeit entspringt daraus, dass wir jeden Morgen mit dem Bewusstsein aufwachen können, dass „die Größe und die höchste Würde des Menschen“ in der Beziehung zum Unendlichen bestehen! Der Durst, der „jede Faser meines Menschseins“ durchdringt und der nicht einmal von der Sünde ausgelöscht werden kann, findet Antwort in der „freudigen Entdeckung, Kinder Gottes zu sein“! Nur in diesem Bewusstsein können wir „das Leben als Berufung leben“. Und all die täglichen Herausforderungen (von der Hitze beim Dienst am Parkplatz oder in der Küche, bei den unscheinbaren Putzarbeiten bis hin zu den Auftritten auf der Bühne) sind uns gegeben, damit dieses Selbst-Bewusstsein vertieft wird. „Dann ist nichts banal oder unbedeutend auf dem Weg des Lebens und der Welt“, so der Papst. Im Gegenteil: „Alles, jede Beziehung, jede Freude so wie jede Schwierigkeit finden ihren letzten Grund darin, dass sie Gelegenheit für die Beziehung zum Unendlichen sind: In all’ dem ruft uns die Stimme Gottes ständig an und fordert uns auf, unseren Blick zu erheben und zu entdecken, dass die vollkommene Verwirklichung unseres Menschseins in der Zustimmung zu Ihm liegt“.
Erweisen wir uns gegenseitig als Freunde, indem wir uns einander auf diesem Weg der Läuterung von jeglichem „trügerischen Unendlichen“ beistehen. So können wir all denen, die uns in dieser Woche begegnen werden, bezeugen, was „das Leben wahrhaftig befreit und erfüllt“. Das „Grundlegende besteht nicht in der Abschaffung der Abhängigkeit, die Wesensbestand des Menschen ist, sondern darin, die Abhängigkeit auf Demjenigen hin auszurichten, der alleine uns wirklich befreien kann.“
Dankbar für das Zeugnis, das ihr mir mit eurer Hingabe gebt, um allen Menschen die Hoffnung zu verkünden, die wir in unserer Zerbrechlichkeit mitbringen, wünsche ich euch ein erfolgreiches Meeting.
Euer
Julián Carrón