Grußwort von Julián Carrón
Österliches Triduum von GSLiebe Freunde,
der Wunsch glücklich zu sein taucht früher oder später im Leben von jedem auf. Von dem Moment an ist das Leben anders. Und man merkt, dass es etwas Ernstes ist. „Das Leben ist meines, unverkürzbar meines“, sagte Don Giussani. Nichts ist so ernst wie das Leben. Weil das Glück auf dem Spiel steht. Das heißt, der Grund des Lebens.
Und hier wird das Leben dramatisch.
Warum?
Weil man nicht mehr so leben kann, als habe ein so sehnsüchtiger Wunsch sich nicht bemerkbar gemacht. Schon allein dadurch, dass ich ihn wahrgenommen habe, bin ich anders. Von dem Moment an, da ich ihn erahnt habe, habe ich aufgehört, ein Kind zu sein.
So beginnt das Abenteuer des Lebens. Und der Kampf.
Es ist der Kampf zwischen dem Ernstnehmen dieses Wunsches und dem So-Tun,
als habe man ihn nicht wahrgenommen.
Aber es gibt eine Schwierigkeit dabei: Man muss sich selbst wirklich lieben, um diesen Kampf aufzunehmen, zu dem mich mein ganzes Sein, meine ganze Menschlichkeit pausenlos drängt.
Das Leben ist letzten Endes eine Frage der Zuneigung, der Zuneigung zu sich selbst.
Genau um diese Zuneigung wieder zu wecken, ist „einer für alle gestorben“. Und hat durch seine Auferstehung gesiegt. Wie es die Gesichter von Petrus und Johannes beweisen, die am Ostermorgen zum Grab laufen.
Wer wünscht sich nicht eine solche Zuneigung?
Frohe Ostern, Freunde.
Julián Carrón