Zeugen, die das Wesentliche sichtbar gemacht haben

Das lebendige Erbe von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. - aus der Zeitung Avvenire, 27. April 2014
Julián Carrón

Man muss sich in die Situation der Kirche in den fünfziger Jahre zurückversetzen, um die historische Tragweite der beiden Päpste zu verstehen, die heute heiliggesprochen werden. Die Kirche war damals in Gefahr, sich in sich selbst zu verschließen, und es gelang ihr nur schwer, in eine angemessene Beziehung mit dem modernen Denken zu treten. Es bedurfte einer epochalen Wende, um Christus den Menschen unserer Zeit wieder überzeugend und anziehend zu verkünden. „Die barmherzige Nachsicht Gottes, die den Menschen erlöst“. Mit diesen Worten hat Don Giussani das Zeugnis des „Papa buono“, des „gütigen Papstes“ einmal zusammengefasst, der in Pacem in Terris geahnt hatte, dass der „Bruch“ zwischen dem Glauben und dem Leben der Getauften daher rührt, „dass sie in christlicher Lebensführung und christlicher Lehre nicht genügend gebildet sind. […] [Die religiöse Bildung] muss also notwendig umfassend sein, [und] ununterbrochen fortgesetzt […] werden.“ (Nr. 80)