Wenn aus Funken eine Flamme wird

Unter diesem Motto stehen die diesjährigen Weihnachtsaktionen von Support International. Bei Benefizkonzerten und Ständen auf Weihnachtsmärkten wird für unterschiedliche Projekte in aller Welt gesammelt, dieses Jahr besonders für Kinder und Jugendliche.
Redaktion

„Bei unseren Projekten haben wir oft festgestellt“, sagt Stephan Scholz, Geschäftsführer von Support International, „dass aus scheinbar kleinen Anfängen im Verlauf der Zeit etwas Großes entsteht, das zu leuchten beginnt und auf viele andere ausstrahlt. Dahinter steht oft eine Freundschaft, deren innerster Beweggrund die Zugehörigkeit zu Christus ist.“ Das gilt auch für die drei Projekte, die dieses Jahr im Mittelpunkt der Weihnachtsaktionen stehen.

Das erste ist das Alpha Center in Afragola, einem sehr vernachlässigten Vorort von Neapel. Seit 1998 kümmern sich dort junge Freiwillige des katholischen Hilfswerks Offenes Herz um die Kinder und Jugendlichen. Sie versuchen schlicht, ihr Leben zu teilen. Eine wichtige Rolle spielte dabei von Anfang an eine der Lieblingsbeschäftigungen der jungen Menschen: der Fußball. Aus anfänglichem Kicken auf der Straße entstand nach und nach ein Verein mit mehreren Mannschaften, die zum Teil sogar professionell trainiert werden. Sogar renommierte Vereine wie Juventus Turin oder der SSC Neapel haben schon einige der jungen Spieler abgeworben.

Neapel, Alpha Center

Der wichtigste Aspekt ist aber nach wie vor die Freundschaft. Die Betreuer versuchen immer, die Person als ganze mit allen ihren Bedürfnissen im Blick zu behalten. So dürfen zum Beispiel nur Jungen und Mädchen trainieren und vor allem bei den Spielen mitspielen, die auch regelmäßig zur Schule gehen, ihre Hausaufgaben machen und versetzt werden. Es kommt durchaus vor, dass Lehrer den Trainer anrufen, wenn ein Schüler nicht zum Unterricht erscheint oder zu viel stört. Der Trainer „motiviert“ ihn dann sehr konkret dazu, in der Schule mitzuarbeiten, wenn er am nächsten Wochenende spielen will.

Im Laufe der Jahre wurde auch die Stadtverwaltung auf diese Aktivitäten aufmerksam und schenkte der Initiative (aus der inzwischen eine Stiftung geworden ist, die Fondazione Stabat) ein großes Grundstück am Rande der Stadt. Dort sollen nun mehrere Fußballfelder entstehen und vor allem ein Begegnungszentrum, in dem neben den Umkleide- und Trainingsräumen auch Räume für die Hausaufgabenbetreuung, kulturelle Veranstaltungen wie Theater, Kino-Abende und ein Restaurant Platz finden werden. Diesem Komplex, der bereits im Entstehen begriffen ist, haben die Initiatoren den Namen Alpha-Center gegeben. Support International möchte mit seinen Weihnachtsaktionen den Bau dieses Zentrums unterstützen.



Einen ganz ähnlichen Ursprung hat das zweite Projekt, das Welcoming House, ein Waisenhaus in Uganda. Es wurde geboren aus der Freundschaft zwischen Rose Busingye, der Gründerin des Meeting-Point International in Kampala, und einigen Frauen, die sahen, wie viele Waisenkinder es in ihrer unmittelbaren Umgebung gab. Aufgrund von AIDS starben und sterben immer noch viele Menschen in Uganda und so werden viele Kinder zu Waisen. Oft werden sie zwar von anderen Frauen aus dem familiären Umfeld aufgenommen. Doch das gilt nicht für alle. Daher gründeten Frauen des Meeting Point zusammen mit Rose das Welcoming House. Seine Besonderheit ist, dass es von Anfang an wie eine Familie konzipiert ist und den Kindern ein Leben lang offen steht. Erst wenn die jungen Leute in der Lage sind, ein selbständiges Leben zu führen, verlassen sie das Welcoming House. Aber sie können jederzeit wieder zu Besuch kommen – eben wie in einer normalen Familie. Auch hier ist aus einem kleinen Funken ein Werk entstanden, das vielen jungen Menschen die Wärme eines Zuhause schenkt. Support International trägt einen Teil des täglichen Bedarfs für das Welcoming House.

Damaskus, Franciscan Music Center

Auch bei dem dritten Projekt, das mit den Weihnachtsaktionen in diesem Jahr unterstützt werden soll, geht es um Kinder. Diesmal in Syrien, dem von Krieg und Elend so gezeichneten Land. Besonders die Kinder leiden unter den Verhältnissen dort, viele sind schwer traumatisiert. Um ihnen wenigstens ein bisschen Freude und Normalität zu vermitteln, haben die Franziskaner in ihrem Kloster in Damaskus eine Musikschule aufgebaut, das Franciscan Music Center. Dort können zur Zeit 38 Kinder Gitarre, Geige oder Klavier lernen. Aber mehr als doppelt so viele würden auch gerne ein Instrument lernen. Das will Support International mit seinen Weihnachtsaktionen ermöglichen. Außerdem können viele Familien es sich natürlich nicht leisten, eine Geige oder Gitarre zu kaufen. Auch hier helfen Spendengelder aus Deutschland der Schule, Leihinstrumente anzuschaffen. Die strahlenden Gesichter der Kinder sind der Dank dafür. Auch sie sind wie Flammen, die aus kleinen Funken entspringen und die ganze Gesellschaft erwärmen.