Beiträge von: Theo Boer, Lindeboom professor of Health Care Ethics, Kampen Theological University; Elvira Parravicini, Direktorin des Comfort Care Programms für Neugeborene und Außerordentliche Professorin für Pädiatrie, Columbia University Medical Center; Antonio Pesenti, Abteilung für Anästhesie/Intensivmedizin, Policlinico di Milano. Einführung: Marco Maltoni, Leiter der Einheit für Palliativ-Therapie (Forlì) und des Vereins Medizin und Person.


„Was ist der Mensch, dass du dich seiner annimmst?” Diese Frage, die Menschen anderen Menschen stellen, steht implizit hinter den Zeugnissen dreier Profis der Pflege. Das Leben hat sie dazu “einberufen”, drei scheinbar sehr unterschiedliche Situationen zu leben, alle drei aber als Streben nach dem Ziel des Gesundheitswesens: der Fürsorge für jeden einzelnen Augenblick der Person. Sie werden von sich erzählen: - die Vorkämpferin auf internationalem Parkett für den „comfort care”, die Palliativ-Versorgung für neugeborene Kinder mit extrem geringer Lebenserwartung und für deren Familien, - der Verantwortliche für das Netz der Intensivstationen in der Lombardei und darüber hinaus, der in der Corona-Zeit mit aller Kraft dafür arbeitet, möglichst vielen Menschen auf möglichst angemessene Weise den Zugang zur Intensivmedizin zu ermöglichen, - ein wichtiges Mitglied der niederländischen Ministerialkommission für die Genehmigung von Euthanasiemaßnahmen, der zurücktrat, als er bemerkte, dass die Euthansie, die er anfangs als mögliches “letztes Ufer” ansah, die normale Weise des Sterbens geworden war (der „default way to die”). Unterschiedliche persönliche Wege, auch erlittene, nicht selbstverständliche, blutende, aber alle mit dem Streben nach der persönlichen Offenheit für das Andere, für das Geheimnis, und – für viele – für das Geheimnis.