Österreich. Zeugnis aus Wien

Ein Urlaub mit drei Obdachlosen und die Überraschung des Nikodemus: Ein neuer Blick auf die Dinge ist möglich.
Giovanni Micco

Es gibt zwei kleine Treppen, die ziemlich steil sind. Das Holz des Geländers ist an mehreren Stellen abgenutzt - an den Stellen, an denen sich im Laufe der Jahre viele Hände festgehalten haben. Die einzelnen Stufen sind durch die vielen Schritte abgenutzt und haben Rillen. Eine Treppe führt nach oben, die andere nach unten. Oben angekommen befindet man sich hinter oder besser gesagt im Hauptaltar der Kirche, zwischen den hölzernen Heiligenfiguren, die von oben herab schauen. Hier klettern die Pilger in langer Tradition hinauf, um ihre Gebete in das Ohr der Madonna zu „flüstern“.
Wer weiß, was Jacek, Istvan und Andrea ihr zugeflüstert haben. Ja, auch sie, drei der kranken Obdachlosen, die jeden Mittwoch zum Mittagessen in unser Haus kommen, dort hinaufgeklettert, um der Muttergottes ins Ohr zu flüstern.

Bei einem dieser Mittagessen kamen wir auf die Idee, ein paar Tage Urlaub mit ihnen zu machen. Wir fanden eine wunderschöne Holzvilla an einem See und sagten: „Los geht's!“ Um die drei Obdachlosen versammelten sich Familien mit kleinen Kindern, Kollegen aus der Schule und Freunde, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte - Gläubige und Atheisten, Gesunde und Kranke. Unter ihnen war auch Marie, eine junge Mutter, die das Thema dieser Tage vorschlug. ...

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