Vorstellung vom Buch „Der religiöse Sinn" in Garching“ (Juli 2023)

„Die Berufung fällt mit dem Bewusstsein zusammen, gesandt zu sein“

Eine kleine Gemeinschaft in der Nähe von München, die die Herausforderung ernst nimmt, was es heißt, "eine Präsenz zu sein". Das Ergebnis war die Vorstellung von Der religiöse Sinn in der Gemeinde. Und nicht nur das

Wie viele Menschen sind in einer kleinen Gemeinschaft nötig, um es zu „wagen“, über Mission zu sprechen? Einer reicht schon aus! Einer, der mit einem Vorschlag in sich und seinen Freunden den Wunsch wiedererweckt, die Schönheit des gelebten Glaubens zu teilen.

Wir leben in der nördlich von München gelegenen, kleinen Universitätsstadt Garching. Dort sind Lucia und Giovanni zusammen mit Anna und Carlo und ihren Kindern schon seit einigen Jahren eine feste Präsenz der Bewegung.

Unsere Gegenwart zeigt sich besonders bei kleineren und größeren Anlässen des Gemeindelebens wie dem Dienst als Kommunionhelfer, dem Ministrantendienst unserer Kinder, dem Einsatz im Chor und unserer eigenen Anwesenheit bei der Heiligen Messe an Sonntagen. Der Beginn der Arbeit am Buch Der religiöse Sinn fiel mit der Ankunft einer neuen Familie in Garching zusammen, Elisa und Marco mit ihren beiden Kindern. Schon am ersten gemeinsamen Sonntag in der Messe fragte ein Gemeindemitglied Lucia, ob die neue Familie „neue Freunde von CL“ seien, denn die Art, wie wir in der Messe zusammensaßen, war sehr „vertraut“. In der Messe nebeneinander zu sitzen reicht schon aus für die Mission!



Dies löste den Wunsch neu aus, den Menschen noch deutlicher zu zeigen, wer wir sind. Ein kleines „Ja“ eines einzelnen von uns reicht aus, um diesen Wunsch ernst zu nehmen. Nachdem Carlo von der Europäischen Diakonie zurückgekehrt war, erzählte er uns von der Einladung Davide Prosperis, unseren Glauben wachsen zu lassen – ihn „auf die Probe zu stellen, indem wir ihn mitteilen“. Carlo schlug uns vor, den Religiösen Sinn in der Gemeinde vorzustellen, um von unserer Freundschaft zu erzählen und warum wir zur Messe gehen, warum wir glauben, und möglicherweise auch, um auf einen vielleicht noch unausgesprochenen Wunsch von jemandem zu antworten, der schon neben uns wohnt.

Am 14. Juli veranstalten wir deshalb eine Buchvorstellung des Religiösen Sinn im Pfarrzentrum, zu der wir Gemeindemitglieder und Freunde der Familien einluden, die wir in der Kita, beim Fußball oder bei der Arbeit kennengelernt haben. Die von uns eingeladenen Freunde Stephan und Nathalie aus München erzählten uns, warum es interessant ist, ein vor fast 40 Jahren zum ersten Mal veröffentlichtes Buch heute erneut zu lesen und darüber nachzudenken. Vor allem wollten wir mit ihnen die Wichtigkeit des Seminars der Gemeinschaft für ihre jeweiligen Erfahrungen vertiefen, sei es als Geschäftsführer, Vater und Ehemann oder als junge Frau, die in zwei Wochen ihre zweite Tochter entbinden wird und die als Jugendliche die Kirche verlassen hatte, durch die Begegnung einer Freundschaft die Schönheit des Glaubens aber wiederentdecken durfte.

Gleich zu Beginn bat Giovanni Stephan und Nathalie darum, von der Intensität zu erzählen, die ihre Erfahrungen durch die grundlegenden Fragen erhalten hatten, die Giussani stets betonte, wenn er vom religiösen Sinn sprach. Denn „nichts ist unglaubwürdiger als die Antwort auf eine Frage, die sich nicht stellt“. Der Pfarrer, der zu Beginn des Treffens zu einer Begrüßung eingeladen war und sich schon dafür entschuldigte, wahrscheinlich nicht bis zum Ende bleiben zu können, verabschiedete sich am Ende mit zwei Seiten voller Notizen!

Etwa 20 Personen nahmen teil, darunter Freunde und Gemeindemitglieder, aber es ging von Anfang an nicht um die Teilnehmerzahl: Der gepflanzte Same wird mit der Zeit aufblühen, so Gott will. Eine Frau aus der Gemeinde sprach uns zum Beispiel am folgenden Sonntag in der Messe an und fragte nach der Adresse unserer Webseite, weil sie neugierig auf das vergangene Treffen war.
In der Zwischenzeit wächst unsere Dankbarkeit für die Gelegenheit, die Worte von Davide Prosperi auf dem Jahrestreffen der kirchlichen Bewegungen im Juni dieses Jahres erfahren zu haben: „Wir entdecken wieder, dass die Berufung durch Gott mit dem Bewusstsein zusammenfällt, gesandt zu sein. Gesandt in einem Land, in einer Stadt, in einer Nachbarschaft, an einem bestimmten Arbeitsplatz, ‚gesandt‘ in den Beziehungen mit Verwandten, Freunden, Kollegen. Wenn er als Antwort auf seinen Ruf gelebt wird, ist jeder Augenblick der Beginn der Mission.“

Die Freunde von Garching bei München