Bei der Olivenernte in der Trappistinnenabtei Valserena

CLU-Freizeit in Siena (Toskana)

„Hat uns je einer etwas versprochen? Und warum warten wir dann?“ Das war das Thema der Freizeit der Studierenden von Comunione e Liberazione aus Deutschland, die im Oktober stattgefunden hat.

Umgeben von der Schönheit toskanischer Städte und Landschaften und auf der Spur der Religiosität des mittelalterlichen Menschen, dessen Beziehung zu Gott so konkret ist, dass sie nichts ausschließt. Die Freizeit Anfang Oktober mit Studierenden aus ganz Deutschland war eine Gelegenheit, um zu erfahren: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Drei Briefe von Studierenden über die gemeinsam verbrachten Tage.

CLU auf Tour in der Toskana
Anfang Oktober verbrachten wir mit dem CLU eine wunderbare Woche in der Toskana. Aus allen Ecken Deutschlands von Hannover bis München machten wir uns mit 30 Studenten auf den Weg. Uns begleitete die Frage „Hat uns je einer etwas versprochen? Und warum warten wir dann?“ durch die Tage. Im strahlenden Sonnenschein entdeckten wir gemeinsam Siena und Florenz, begleitet von ortskundigen Experten und abgerundet mit einem Aperol beim Sonnenuntergang. Die Sightseeing-Touren durch die Städte waren eine schöne Gelegenheit, bestehende Freundschaften zu vertiefen und Leute kennenzulernen. Ein Highlight war der gemeinsame Abend mit dem CLU aus Siena. Wir aßen gemeinsam zu Abend und veranstalteten einen internationalen Liederabend. Innerhalb kürzester Zeit entwickelten sich trotz der Sprachbarrieren Freundschaften.
Ein besonderes Erlebnis war auch unser Ausflug zur Trappistinnenabtei Valserena. Hier hatten wir die einzigartige Gelegenheit, eine Nonne kennenzulernen und Einblicke in den Klosteralltag zu erhalten. Wir beteten gemeinsam und halfen bei der Olivenernte.
Gerold, Ulm

So zu leben ist also möglich!
Die Tage, die wir gemeinsam in der Toskana verbracht haben, waren ein großes Geschenk für mich. Sie haben in mir den Wunsch geweckt, wieder nach Heidelberg zu fahren und in dem alltäglichen Leben jeden Tag neu zu leben. Die Versammlung am Freitag mit Don Francesco hat in mir den Wunsch geweckt, wirklich zu leben und wichtige Fragen zu behalten und sich nicht in den Dingen, die man erledigen muss, zu verlieren.
Walters Beitrag mit seiner Frage an Jesus gerichtet „Wie kann ich heute „Ja“ zu dir sagen, Jesus, in der Wirklichkeit, die du mir schenkst?“ – eine Frage, die auch eine Art ist, das Leben anzugehen – hat die Perspektive bezüglich meines eigenen Lebens völlig verändert. (Also nicht schöner gemacht aber verändert.) Wenn man jeden Tag als neu ansieht, weil er eben neu ist! Und wenn man den Tag wirk-lich mit dieser Frage beginnt, ändert sich alles. Alles ist Geschenk und für dich und kann „Ja“ zu Gott sein und zu ihm gegeben sein. So kommt man raus aus den eigenen Glücksplänen oder aus den eigenen Vorstellungen, wie es sein soll, und man lebt nicht mehr allein, sondern man gibt seinen Tag dem Herrn.
Die Ferien und diese Begegnungen haben in mir den Wunsch geweckt, das Seminar hier in Heidelberg ernst zu nehmen, als große Möglichkeit, und als Moment, in dem man wirklich vor diesen Fragen stehen kann. Ich habe wieder das Bedürfnis entdeckt, das Seminar zu machen, um wirklich eine gemeinsame Arbeit zu machen. Also einen Weg zusammen einzuschlagen, um jeden Tag zu überprüfen, ob Gott wirklich derjenige ist, der mein Leben und Mein Herz erfüllt. Das Seminar hilft da-bei, die Frage nach „Was wünsche ich mir? Was will ich?“ ernst zu nehmen und sich durch diese Fragen und die Freundschaften kennenzulernen.
Beatrice, Heidelberg

"Was mache ich hier eigentlich? Und warum?"
So könnte man meine Fragen, die sich auf den Ferien zu meinem Glauben gestellt haben, in provokanten Worten zusammenfassen.
Am ersten Abend hat Don Riccardo gesagt: "Die Verheißung Jesu kann man nur verstehen, wenn man ihr nachfolgt." Allerdings ist hierfür zunächst das Verständnis erforderlich, was Nachfolge eigentlich bedeutet und was man dafür tun muss. Mein Glaube war für mich bisher eine gut eingespielte Routine, die ich in unterschiedlichen Intensitäten gelebt habe. Die Frage, was Nachfolge wirk-lich bedeutet und ob ich das Richtige dafür tue, habe ich mir lange Zeit schlicht und ergreifend nicht gestellt und ich fiel der Illusion zum Opfer, dass eine gut funktionierende Routine im Glauben von selbst zu einer Nachfolge Christi führt.
Auf den Ferien habe ich meinen Glauben das erste Mal wirklich hinterfragt, nicht aus einem Zweifel heraus, sondern aus einem Mangel an Verständnis, weil mir nicht klar ist, was "Nachfolge" letztendlich wirklich bedeutet und ob ich auf dem richtigen Weg bin.
Diese Frage wird mich die nächsten Monate noch weiter beschäftigen, aber ich bin sehr dankbar, einen so wichtigen Denkanstoß bekommen zu haben und ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin.
Johannes, München