„Er gab sein Leben für Christus ohne Berechnung hin“
Mitteilung von Davide Prosperi an die Bewegung von Comunione e Liberazione zum Tod von Jesús CarrascosaLiebe Freunde, am späten Nachmittag des 9. Januar ist unser geliebter Jesús Carrascosa, für uns alle „Carras“, in den Himmel aufgefahren. Der Herr rief ihn wenige Wochen nach der Entdeckung einer Krankheit zu sich, die sofort als schwerwiegend herausstellte. Carras sprach sein endgültiges Ja zu Christus, mit seiner Frau Jone und seinen Freunden an seiner Seite und den ihm nahestehenden Gesichtern der großen Weggemeinschaft, der er nach der Begegnung mit Don Giussani unermüdlich sein Leben widmete.
In der Begegnung mit Don Giussani fand er eine überzeugende Antwort auf das, wonach er suchte: Das Christentum ist eine Tatsache; und die Methode, um diese Tatsache zu verstehen, besteht darin, in einer Weggemeinschaft von Freunden zu sein, die sich als Einheit anerkennen, weil Christus gegenwärtig ist. In einem seiner Zeugnisse während eines Treffens von GS-Schülern zum österlichen Triduum betonte er: „Giussani sagte, dass der Glaube darin besteht, eine Gegenwart anzuerkennen, das heißt, es geht nicht um jemanden, der kommt und dann wieder geht, wie ich als Junge dachte. Er sagte auch, dass Beten bedeutet, sich an diese Gegenwart zu erinnern, die die Antwort auf all unsere Fragen ist. All das habe ich dank Don Giussani und jungen Menschen wie euch verstanden, die ihm gefolgt sind. Ich habe entdeckt, dass das Einheit stiftende Prinzip dieses Du ist; das Du Christi ist das Einheit stiftende Prinzip, das diese Fähigkeit zur Freundschaft, zur Gemeinschaft hervorbringt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich“; „Ich bleibe bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“; „Ich bitte dich, Vater, dass, wie du und ich eins sind, auch sie in uns eins sein mögen, damit die Welt glaubt“. Dieses Eins-Sein unter uns ist dank Ihm das Glück des Lebens“.
Er ist mir ein großer Freund gewesen. Auch wenn ich mir sicher bin, dass er nun die Umarmung Christi genießt, für den er ohne Berechnung jeden Augenblick seines Lebens hingegeben hat, vermisse ich in diesem Moment besonders seine ansteckende Begeisterung, seine Zuneigung und seine demütige Weisheit.
Kurz vor Weihnachten fuhr ich nach Madrid, um ihn und Jone zu treffen. Ich war erstaunt, ihn trotz seiner Müdigkeit und seines Leidens so voller Freude, Neugier und Verfügbarkeit zu sehen. Genauso wie Jone, die sehr wohl wusste, was vor sich ging, und mir ein tiefes Vertrauen bezeugte. Angesichts eines Mannes und einer Frau, die so frei von den Fesseln der Angst und des Schmerzes sind, die dich normalerweise in der Krankheit heimsuchen, beginnst du dich nach der gleichen Freude, der gleichen Neugierde und der gleichen Verfügbarkeit zu sehnen. Du hängst an ihnen, an diesem Band, das auf überwältigende Weise zum Ausdruck bringt, dass es noch etwas anderes gibt: Christus, „das Einheit stiftende Prinzip, das diese Fähigkeit zur Freundschaft, die Gemeinschaft ist, hervorbringt“. Für viele von uns ist Carras ein Vater gewesen, denn indem wir ihm folgten, haben wir gelernt, dieses Prinzip der wahren Einheit, der wahren Gemeinschaft zu erkennen. So war es auch für mich: Er war ein Vater für mich, weil er mir das anbot und vorschlug, dem er als erster folgte: die Gegenwart Christi.
Das wurde mir in letzter Zeit noch klarer, als ich sah, wie leicht es ihm fiel, mit echter Intelligenz und Zuneigung, gereift in Dankbarkeit und Gebet, den Schritten zu folgen, die von der Kirche von uns verlangt wurden. Und ich habe in Gesprächen mit ihm gelernt, welche Emotionen es bei einem Vater auslöst, wenn er gemeinsam mit seinem Sohn den Weg geht, den er ihm einst als junger Mann gezeigt hat.
Mit euch allen im Gebet vereint, möchte ich auch die ganze Nähe und Dankbarkeit unserer Umarmung zu Jone mit folgenden zärtlichen Worten ausdrücken, die Don Giussani bei den Exerzitien der Fraternität gesagt hat: „Denkt an eine Familie wie die von Carras, der die Verantwortung übernommen hat, die Bewegung in all ihren missionarischen Aktionen zu leiten, die es in 44 Ländern auf der ganzen Welt gibt: Was muss er für eine Frau haben, nicht wahr! Denn ich sage immer zu den Männern: Ihr seid so, ihr seid wirklich gut, aber das erste Verdienst ist das eurer Frauen, die es euch ermöglicht, diese Dinge zu tun. Jedenfalls ist seine Frau genauso wie er“. Dass er sich dessen bewusst war und dafür dankbar war, zeigte sich an der Art, wie er sie bis zu seinen letzten Momenten immer ansah.
Danke, Carras, für deine Freundschaft, danke für alles. Jetzt, wo du das Antlitz des Vaters betrachtest, den du so sehr geliebt hast, begleite uns auch weiterhin auf dieser leidenschaftlichen Reise.
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