Wasserverteilung in Beirut (foto F.Volpi/Avsi)

Hilferuf für die Menschen in Libanon

Die Hilfsorganisation Support International e.V. startet eine Spendenkampagne, um die Zivilbevölkerung in Libanon in der jetzigen immer dramatischen Situation zu unterstützen

Es gibt kaum ein Land, das mit unserem kleinen Werk so verbunden ist wie der Libanon: eine langjährige Kooperation, wegweisende Projekte, wunderschöne Eindrücke und Begegnungen auf mehreren Reisen, besonders aber tiefe, daraus erwachsene Freundschaften verbinden uns mit diesem Land am östlichen Mittelmeer. Wie schmerzt es zu sehen, wie dieses wunderschöne Land, das bereits Zufluchtsort von über 2 Millionen Flüchtlingen ist, jetzt selbst immer mehr in den Strudel eines dramatischen Krieges gerät. Ein Land mit zehntausenden Binnenflüchtlingen zusätzlich, das ohnehin schon wirtschaftlich am Boden liegt, in dem Wasser und Elektrizität rationiert sind und medizinische Versorgung für den Großteil der Bevölkerung nur noch rudimentär möglich ist, droht jetzt in einem Hagel von Bomben und Raketen unterzugehen.
Es ist uns daher ein besonders inniges und drängendes Anliegen, den Menschen dieses Landes in dieser dramatischen Situation zu helfen - zu helfen über unsere langjährigen Freunde und bewährten Partner vor Ort.

Angesichts der erschütternden Nachrichten und Bilder, die uns alle erreichen, liegt die Frage nahe: Ist es überhaupt möglich, in dieser Lage sinnvoll zu helfen?

Wie das möglich ist, wollen wir erklären mit dem dramatischen Appell von Marco Perini, dem Regional Manager von AVSI Middle East, der uns dieser Tage erreichte und den wir hier auszugsweise wörtlich wiedergeben wollen:

„Bis vor wenigen Tagen war das Fada2i-Zentrum im Süden Libanons* mit seinem durch dicke Betonwände geschützten Keller einer der sicheren Orte für die Verteilung von Hilfsgütern. Wie funktioniert das? Wir legen den Tag und die Uhrzeit fest, und unsere Teams erreichen den Ort mit einem Sicherheitssystem, an dem die libanesische Armee, das UNIFIL-Friedenskontingent und die UN-Agentur OCHA beteiligt sind. Dann lassen wir die Bedürftigen in kleinen Gruppen ankommen, sie nehmen mit, was sie brauchen, sie treffen Psychologen oder AVSI-Sozialarbeiter, sie umarmen sich, sie weinen, und sie gehen mit ihrem Bündel an Lebensmitteln, Medikamenten, Hygieneartikeln oder Geld für Diesel. In dieser Zeit, in der die Bomben ständig und ununterbrochen fallen, mussten wir die Versammlungen vorübergehend ausdünnen, um Versammlungen zu vermeiden, die Leben gefährden könnten; und wir warten ängstlich darauf, dass sie uns das nächste grüne Licht geben, das berühmte grüne Licht, das uns zwischen einer Rakete und der nächsten erlaubt, den Menschen zur Seite zu stehen. Fada2i bleibt ein Ort, an dem die Hoffnung ein Zuhause gefunden hat, an den die Menschen kommen, um etwas zu bekommen, aber vor allem, um Ihre Anwesenheit zu spüren; ja, Ihre, denn diese Wände sprechen von einer Freundschaft, die nicht vergehen wird. Heute sind wir immer noch im Einsatz, mit tausend Ängsten und Schwierigkeiten, aber wir sind da!“

Wir möchten Euch einladen, teilzuhaben an „dieser Freundschaft, die nicht vergehen wird“, indem wir Euch um Eure Unterstützung für besonders bedürftige Menschen bitten.
Ganz konkret wäre diese Unterstützung in Beirut, dem Südlibanon oder in der Bekaa-Ebene:

• Psychosoziale Hilfe für Kinder, Eltern und Lehrer, die in Konfliktgebieten leben und intern vertrieben wurden
• Eine Hotline für über 700 Familien und eine Hörgruppe für 200 Personen
• Altersgerechte Aktivitäten für Kinder besonders im Süden des Libanon, um ihnen zu helfen, ihre Gefühle auszudrücken und die traumatischen Eindrücke zu verarbeiten
• Finanzielle Hilfe für die am stärksten gefährdeten Familien
• Materielle Unterstützung als Ersthilfe: Matratzen, Wasser, Medikamente, Hygienesets für Familien, medizinische Ausrüstung für die Helfer

Spendenkonto:

Support International e.V.
Volksbank Freiburg
IBAN: DE32680900000003502511
BIC: GENODE61FR1
Verwendungszweck: Hilferuf Libanon

*Das Fada2i-Zentrum ist ein Begegnungszentrum im Süden des Libanon, initiiert von der lokalen Bevölkerung, entworfen vom berühmten Architekten Mario Botta, gebaut und betrieben von der AVSI. Der Aufbau dieses Zentrums wurde unter anderen von einigen unserer Spender in teils großherziger Weise mitfinanziert. Wir sind diesem Zentrum daher ganz besonders verbunden.