Carrón: „Durch seine Namenswahl zeigt er uns, dass Christus sein einziger Reichtum ist“

Stellungnahme von Don Julián Carrón zur Wahl des neuen Heiligen Vaters Franziskus (14. März 2013)
Julián Carrón

Der Vorsitzende der Fraternität von Comunione e Liberazione, Don Julián Carrón, hat die Wahl von Papst Franziskus mit folgenden Worten kommentiert:

Ich bin glücklich, dass das Volk der Gläubigen wieder eine Leitung hat. Zugleich staune ich darüber, wie uns der neue Papst von Anfang an durch einfache und verständliche Gesten deutlich macht, worauf sich sein Blick richtet. Durch die Wahl des Namens zeigt er uns, dass Christus sein einziger Reichtum ist. Er vertraut nur auf das bescheidene Zeugnis für Christus, um dies mitzuteilen.

Papst Franziskus hat mit einer entwaffnenden Bitte verdeutlicht, dass dieses Zeugnis reine Gnade ist, die es zu erflehen gilt: „Ich bitte euch, den Herrn anzurufen, dass er mich segne“. Im gemeinsamen Gebet des Papstes mit den Menschen auf dem Petersplatz nahm das Wunder des kirchlichen Lebens – dessen Herz Christus selbst ist – vor den Augen der Welt Gestalt an.

Mich hat der im Glauben an Jesus Christus gründende tiefe Einklang zwischen dem Realismus von Benedikt XVI. und dem demütigen Realismus von Papst Franziskus beeindruckt. Benedikt hat mit seinem Rücktritt die Welt daran erinnert, dass die Kirche nur durch Christus besteht. Vom Beginn an bringt Franziskus sein Amtsverständnis als Bischof zum Ausdruck. Er ist in Gemeinschaft und mit dem Volk der Kirche von Rom unterwegs. Und nach den trefflichen Worten des Heiligen Ignatius von Antiochien steht diese Kirche „in Liebe allen anderen Kirchen vor“.

Wir sind tief bewegt, dass der Papst uns zu einem gemeinsamen Weg von Bischof und Volk eingeladen hat. Dazu erbitten wir von der Gottesmutter die gleiche Hingabe an Christus, die uns Franziskus in diesem Augenblick vorlebt.

Wir danken dem Heiligen Geist, der Seiner Kirche eine neue Leitung geschenkt hat. So machen wir uns erneut auf den Weg, mit dem Wunsch, dem Papst mit unserer ganzen Person zu folgen und zu dienen, wie es uns Don Giussani gelehrt hat: „Das Antlitz jenes Menschen [Christus] ist heute die Gemeinschaft der Gläubigen. Sie ist Sein Zeichen in der Welt, oder – wie der Heilige Paulus sagt – sie ist Sein geheimnisvoller Leib, den man auch ‚Volk Gottes‘ nennt. Und dafür bürgt eine lebendige Person: der Bischofs von Rom.“