Papst Franziskus in der Mongolei: „Ein Zeichen, dass hoffen möglich ist“
Während seiner Reise in die Mongolei traf Papst Franziskus Vertreter verschiedener religiöser Traditionen im asiatischen Land. Hier ist seine Rede im „Hun Theatre“ in Ulaanbaatar.Guten Morgen euch allen, liebe Brüder und Schwestern!
Gestattet mir, dass ich mich auf diese Weise – als Bruder im Glauben für die Christen und als euer aller Bruder – im Namen der gemeinsamen religiösen Suche und der Zugehörigkeit zur selben Menschheit an euch wende. Die Menschheit kann in ihrem religiösen Sehnen mit einer Gemeinschaft von Wanderern verglichen werden, die auf der Erde unterwegs ist und ihren Blick zum Himmel richtet. Diesbezüglich ist bezeichnend, was ein Gläubiger, der aus der Ferne kam, über die Mongolei sagte. Er schrieb, er sei dorthin gereist und habe »nichts als Himmel und Erde gesehen« (Guglielmo di Rubruk, Viaggio in Mongolia, XIII/3, Mailand 2014, 63). Der Himmel, so klar, so blau, küsst hier nämlich die weite und beeindruckende Erde und erinnert an die beiden grundlegenden Dimensionen des menschlichen Lebens: die irdische, die aus den Beziehungen zu den Anderen besteht, und die himmlische, die aus der Suche nach dem Anderen besteht, der uns übersteigt. Kurz gesagt, erinnert uns die Mongolei an die Notwendigkeit für uns alle, Pilger und Wanderer, den Blick nach oben zu richten, um auf Erden den rechten Weg zu finden.
Ich freue mich daher, bei dieser wichtigen Begegnung mit euch zusammen zu sein. Ich danke einem jeden und einer jeden herzlich für die Anwesenheit und für alle Beiträge, die unser gemeinsames Nachdenken bereichert haben. Die Tatsache, dass wir am selben Ort beisammen sind, ist bereits eine Botschaft: Die religiösen Traditionen stellen in ihrer Originalität und Verschiedenheit ein großartiges Potenzial an Gutem im Dienste der Gesellschaft dar. Würden die Verantwortungsträger der Nationen den Weg der Begegnung und des Dialogs mit den Anderen wählen, so wäre dies gewiss ein entscheidender Beitrag zur Beendigung der Konflikte, die fortwährend Leid über viele Völker bringen. ...
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