Das Weihnachtsplakat von CL

Das diesjährige Weihnachtsplakat von CL zeigt die Anbetung der Hirten von Caravaggio aus dem Regionalmuseum von Messina. Die Texte sind von Alessandro Manzoni (aus dem Roman Die Verlobten) und Luigi Giussani.

Kaum war der Ungenannte eingetreten, so ging ihm Federigo mit zuvorkommendem, heiterem Gesicht und mit offenen Armen entgegen, wie bei einer ersehnten Person. „Schon seit langer Zeit, viele Male hätte ich zu Euch kommen sollen.“
„Ihr zu mir! Wisst Ihr, wer ich bin? Hat man Euch meinen Namen richtig gesagt?“

„Lasst“, sagte Federigo sie mit liebevoller Gewalt ergreifend, „lasst sie mich drücken, diese Hand.“ Während er dies sagte, legte er die Arme um den Hals des Ungenannten, der endlich, nachdem er sich ihnen zu entziehen versucht und einen Augenblick widerstrebt hatte, nachgab und, von diesem Ungestüm der Liebe besiegt, ebenfalls den Kardinal umarmte. Der Ungenannte löste sich aus dieser Umarmung und rief aus: „Wahrhaft großer Gott! Wahrhaft guter Gott! Jetzt erkenne ich mich und begreife, wer ich bin.“

„Glaubt ja nicht, dass ich mich für heute mit diesem Besuch begnüge. Ihr kommt doch zurück, nicht wahr?“ „Und ob ich zurückkomme!“, erwiderte der Ungenannte. „Wenn Ihr mich abwieset, so würde ich hartnäckig wie ein Bettler vor Eurer Tür stehen bleiben. Ich muss mit Euch sprechen! Ich muss Euch hören, Euch sehen! Ich bedarf Eurer!“

Alessandro Manzoni, Die Verlobten


Das christliche Ereignis hat die Form einer Begegnung mit einer physischen, leiblichen Wirklichkeit in Raum und Zeit. Es ist die Begegnung mit einer gegenwärtigen Realität, die lebendig und vollkommen menschlich ist, deren erschöpfende Bedeutung aber darin besteht, sichtbares Zeichen der Gegenwart Christi, des menschgewordenen Gottes zu sein in der Vorläufigkeit einer menschlichen Gestalt. Diese Begegnung richtet unser Leben immer neu aus, sie gibt unserer Existenz Sinn und Einheit. Ohne sie würden wir uns der Neuheit im Leben nie bewusst.

Luigi Giussani