Pater Mauro Lepori über Takashi Nagai, Bruchsal 8.1.23 (Foto: H. Kessler)

Und dennoch gibt es Hoffnung

Unter diesem Titel präsentierte Pater Mauro–Giuseppe Lepori die Ausstellung: Was niemals stirbt. Das Leben von Takashi und Midori Nagai am 8. Januar 2023 in Bruchsal.
Hubert Keßler*

Eine gut gefüllte Kirche bei der Eröffnungsmesse und ein volles Vinzentiushaus bei der Einführung durch den Generalabt der Zisterzienser Mauro-Giuseppe Lepori zeigten ein reges Interesse an der Ausstellung. Am Tag der „Taufe des Herrn“ erinnert er in seiner Predigt an Johannes und Andreas, den Beginn des Christentums. „Aber das Christentum wird nur in dem Maße authentisch, es selbst bleiben, in dem das Hören auf sein Wort und die Nachahmung seines Lebens sich an seiner Person als geliebter Sohn des Vaters festklammern und von ihm beseelt werden (…) Ja, es gibt nur eine einzige christliche Forderung: die, dem Sohn Gottes, der die Bevorzugung, die ganze Zuneigung des Vaters genießt, anzuhängen.“

Was Don Mauro hier umriss, fand in seinem Vortrag über die Zeugen Midori und Takashi Nagai seinen Ausdruck. Umrahmt von der musikalischen Einführung der Kinder und Jugendlichen (Ludwig und Lidwina Schmitz spielten Gabriels Oboe und die Kinder sangen I cieli) sagte Er: „Dieses „Und dennoch“ ist wie ein Hoffnungsschub für die Menschen. Dieses Wort, lässt uns den Kopf erheben. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf etwas anderes.“ Wie der Ungenannte bei Manzoni, der selbst in der Sünde „einen Grund zur Hoffnung wahrnimmt, den er zuvor weder für denkbar noch für möglich gehalten hatte“, so beschreibt er dieses „Dennoch“ nicht als verzweifelte Anstrengung eines am Boden Liegenden, sondern als ein Geheimnis, das nicht ganz ergründbar ist. Wie viele andere Zeugen in unserer Geschichte, zu der nun auch Takashi und Midori Nagai gehören, verkörpern dieses „Und dennoch!". „Sie alle erinnern uns daran, dass Hoffnung nicht einfach aus optimistischen Reden erwächst, sondern aus einem Leben, das von der Hoffnung gegen alle Hoffnung zeugt.“ Die vollständige Rede haben wir unten wiedergegeben.

Der weitere Verlauf war geprägt von Begegnungen nach der Eröffnung und fand für einige ihren Höhepunkt in der Führung von Maria Groos und Gregor, einem 17-jährigen Schüler teilnahmen. Wenn ein Jugendlicher in so persönlicher begeisterter Art von dem Leben der Nagais erzählen kann, dann zeigt dies die Kraft des Zeugnisses von Midori und Takashi. Und es sprach für die Aussagen Leporis: „Die Welt wird nicht durch Theorien gerettet, die oft zu Ideologien werden. Vielmehr wird sie durch Zeugung gerettet.“

Auch die Führung durch Frau Brückmann zeigte, wie das Herz einer 88-Jährigen angesichts dieses Zeugnisses jung bleiben kann. So fragte Don Mauro, ob sie wirklich schon 88 Jahre alt sei? Es bleibt eine große Dankbarkeit gegenüber allen Personen, die dazu geholfen haben, dass dieser Tag nicht bei den Worten stehen blieb, sondern zu einem Ereignis wurde.

*Vorsitzende vom Verein "Kulturnitiative e.V."