„Faszinierend ist das richtige Wort”
Im Rahmen des Rhein-Meetings 2024 besuchten Kinder und Jugendliche das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Hier die Reaktion der Kinder dazu.Am Wochenende von Freitag, den 8. März, bis zum Sonntag, den 10. März 2024, waren wir in Köln beim Rhein-Meeting. Was ist das Rhein-Meeting? Das Rhein-Meeting ist durch eine Freundschaft entstanden, die vom Wunsch getragen ist, die Wirklichkeit, in der wir leben, besser kennenzulernen, zu verstehen und mit anderen zu teilen.
Das Rhein-Meeting fand dieses Jahr zum 9. Mal unter dem Motto: „Warum genügen wir uns selber nicht?“ statt.
Dieses Jahr hatten wir für Kinder und Jugendliche ab der 4. Klasse ein sehr tolles Programm: am ersten Tag, am Samstag, hatten wir die Möglichkeit einen Ausflug ins DLR zu machen. Am Anfang, bevor wir uns für die Führung in Gruppen aufteilten, stellte Pater Davide uns eine Frage, die jeder für sich beantworten sollte: „Warum machen wir uns eigentlich eine so große Mühe, ins Weltall zu kommen? Warum wollen wir das alles erforschen?”. Danach übernahm der Leiter das Wort und kurz darauf konnte die Führung beginnen.
Es war ein sehr spannender Besuch, denn wir konnten sehen, wie das Columbus Modul, ein Teil der ISS (International Space Station), von innen aussah, wo Astronauten trainiert wurden und wie die Forscher mit den Astronauten aus der Raumstation kommunizieren.
Außerdem erzählten die Führer von vielen spannenden Experimenten oder von Astronauten, die auf der ISS gewesen sind. Viele fanden den Besuch sehr beeindruckend:
„Denke ich an diesem Wochenende zurück, bin ich noch immer ganz erfüllt. Vor allem der Besuch beim DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) war beeindruckend. Ich muss jedes Mal lächeln, wenn ich daran zurückdenke. Aber im Grunde hat mich jede Einzelheit fasziniert. Ja, faszinierend ist das richtige Wort!“
„Am schönsten fand ich es, dass wir Teilmodule der ISS (wenn auch nur Modelle) anschauen und anfassen konnten. Toll fand ich auch das Schwimmbecken, indem die Astronauten die Schwerelosigkeit trainiert haben. Dort konnte man unter Wasser auch ein kleines Modul der ISS erkennen, mit dem man trainiert, außerhalb des Raumschiffes Dinge zu reparieren. Es ist bestimmt cool, sowas zu machen!
Ich glaube, wir Menschen sind neugierig. Wenn wir eine Frage im Kopf kriegen, wollen wir eine Antwort darauf haben und wenn wir eine Antwort finden, bildet sich schon die nächste Frage.“ (Francesca)
„Dass wir sehen durften, wo Menschen ausgebildet werden und die Dinge tun, von denen jeder einzelne von uns träumt, das finde ich noch immer einzigartig!“ (Lidwina)
„Ich fand es interessant, was es in der Kontrollstation so zu sehen gibt. Es gibt so viele Funktionen, es wird wirklich nichts dem Zufall überlassen. Menschen haben sich schon seit Jahren viel für den Himmel interessiert. Viele, auch heute noch, haben sich das Forschen im Weltall zur Lebensaufgabe gemacht.“ (Johannes)
An diesem Abend gab es für alle ein unvergessliches Abendessen im Stapelhaus Köln. Nach langem Warten auf das Essen ließen wir es uns richtig schmecken und tanzten zu lustigen Liedern. Gemeinsam sangen wir sogar so laut, dass fremde Gäste einfach mitsangen.
Am nächsten Tag hat der Künstler und Journalist Christoph Scholz uns das berühmte Bild von Caravaggio „Berufung des Hl. Matthäus“ gezeigt. Uns ist sofort aufgefallen, dass der Künstler sehr viel mit Licht und Schatten gearbeitet hat. Christoph Scholz hat mit uns versucht, aus dem Bild des 16. Jahrhunderts ein Comic zu gestalten. Wir Kinder haben uns darauf geeinigt, dass Matthäus 3 Sprechblasen haben könnte: in der erste Blase ist er noch dabei, die Münzen zu zählen (Matthäus war Zöllner, er hatte viel mit Geld zu tun). In der zweiten Sprechblase fragt er zweifelnd: „Ich?“ und deutet mit der anderen Hand auf sich. Nur er hat Jesus entdeckt. Die dritte Blase ist die Wichtigste, denn in dieser sagt er zu Jesus, dass er ihm folgen wird. Das ist von Matthäus ein sehr großer Schritt und so zeigt es Caravaggio: Das Geld, die Schönheit der Kleidung und Leute…das alles sind die Versuchungen der Welt, durch die man Jesus nicht sieht! Wäre das Bild aus unserer Zeit, würde man statt Münzen vielleicht das Handy sehen. Etwas anderes, das das Bild uns gezeigt hat, ist die Kleidung aus Caravaggios Zeit (16. Jahrhundert). Damit möchte Caravaggio sagen, dass Jesus immer kommen kann, egal wann und wo. „Selbst jetzt, um Dich zu rufen!“ (Christoph Scholz)
Diese drei Tage des Rhein-Meetings waren für uns Kinder eine große Möglichkeit, unser Wissen über Kunst und Forschung zu erweitern. Das Wichtigste war aber, dass es auch eine tolle Gelegenheit war, unsere Freunde wiederzusehen:
„In erster Linie fand ich es toll, meine Freunde wiederzusehen, Spaß mit ihnen zu haben und zusammen zu singen. Wir leben nämlich alle in unterschiedlichen Städten Deutschlands und das Rhein Meeting ist eine gute Gelegenheit, um uns alle wiederzusehen [...] Aber auch der Ausflug und die Vorstellung über das berühmte Bild von Caravaggio, werde ich nicht so schnell vergessen.“
Und so trennten sich dann unsere Wege um die Mittagsstunde und wir freuen uns schon sehr auf ein baldiges Wiedersehen!
Francesca und Lidwina